• Kroatien 9954
  • Kroatien 9978

MEIN LETZTES RENNEN - NÜRBURGRING 2023

Das hatte ich mir so nicht vorgestellt!

Das erste Mal am Nürburgring zu fahren, diese so schöne wie gefährliche Traumstrecke in der Eifel nicht nur für Motorradfans sondern auch für die alte Formel 1. Und dann endet das schönste Wochenende bei strahlendem Sonnenschein am Samstagabend vor 1.000 Zuschauern für mich mit einem Hubschrauberflug in die Klinik nach Neuwied.

Wenn Sie sich einmal den Rennstreckenverlauf auf dem Nürburgring (www.nuerburgring.de) anschauen, dann sehen Sie die Caracciola Kurve. Eigentlich eine beherrschbare Spitzkehre, mit einer Breite von großzügigen 20 Metern. Aber wenn der Außenfahrende, - also Ich – um wie immer ganz eng die Kurve zu nehmen, nach innen zieht und der Innenfahrende wegen einer kleinen Anhöhe vorher den kommenden Fahrer nicht bemerkt hat und nach außen scheren will, dann sind auch 20 m zu wenig und beide Fahrer krachen ineinander.

In meiner gut 10 jährigen Karriere als Motorrad-Rennfahrer war das der 2. Sturz. Also wirklich sehr wenig.

Leichte Blessuren an 5 Wirbeln, davon eine Kantenabsplitterung an einem Halswirbel, aber weder Abschürfungen noch gar Brüche. Nicht einmal die Maschine hat etwas abbekommen, alles hat meine Fahrerkluft abgefangen und dabei ist nicht einmal der Airbag aufgegangen. Und der Helm ist hin.

Man soll aufhören, wenn’s am Schönsten ist. Das war die Saison 2022.

Ich möchte mein Schicksal nicht herausfordern und habe mein Hobby nunmehr beendet. Die Maschine ist bereits verkauft.



Mal schauen, was mir als neues Hobby einfällt.

Ihr Andreas Königshaus

ERSTE RENNWOCHE DER SAISON 2023 IN GROBNIK/KROATIEN



Der Auftakt der Rennsaison 2023 - wieder in Kroatien - erweist sich wie auch letztes Jahr als wetterbedingte Herausforderung.

Wieder musste ich deutlich “erfahren“, dass es sich bei meinem Lieblingshobby, dem Motorrad-Rennsport, um eine Outdoor-Sportart handelt. Dass aber ganze Renntage wegen Wind und Regen abgesagt werden müssen, ist aber doch die absolute Ausnahme.

Manche Fahrer, die trotz strömenden Regens auf die Strecke fuhren, um Ihre Trainingsläufe zu absolvieren, kann ich freundlich formuliert nur als grob fahrlässig bezeichnen.

Die anspruchsvolle Rennstrecke des Automotodroms liegt verkehrsgünstig gelegen direkt an der Autobahn nach Rijeka. Dennoch malerisch eingepasst in die Natur, umgeben von sanften Hügeln, den Ausläufern des dinarischen Gebirges.

Aber dafür habe ich natürlich nur bedingt Augen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von über 280 km/h auf den kurzen Geraden und dem Runterbremsen vor der links-links T5-180° Kurve auf unter 100 km/h ist meine höchste Konzentration gefordert.

Aber sicher erwarten Sie schon sehnsüchtig den Ergebnisdienst dieser ersten Renntage: Als bekannt umsichtiger und eher defensiver Fahrer war mir eine Platzierung unter den ersten 3 bei diesen widrigen Wetterbedingungen nicht möglich. Aber auf Position 4 gelegen bin ich in Schlag- und Sichtdistanz zu den Podestplätzen. Die Saison hat ja gerade erst begonnen und es liegen noch 5 Rennen vor mir.

Ich werde berichten.

Ihr Andreas Königshaus



SAISONVERLAUF UND ABSCHLUSSRENNEN AUF DEM LAUSITZRING 2022

Wieder einmal liegt eine komplette und erfolgreiche Saison hinter mir. Ich konnte alle Rennen fahren und bin gänzlich ohne Stürze ins Ziel gekommen obwohl nicht immer das schönste Wetter war.

Das letzte Rennen einer Saison ist für mich seit einigen Jahren immer der Höhepunkt, da ich um einen Platz auf dem Podium mitfahre.

Auch dieses Jahr kam es wieder zum Showdown, diesmal auf dem Lausitzring:

Von Sonnenschein über halbnassem besser halbtrockenem Asphalt bis hin zu reinen Regenrennen - war an diesem Wochenende alles dabei. Vor einem Rennen hatte ich noch 30 Sekunden vor dem Start Regenreifen aufgezogen - eine taktische Meisterleistung,

Aber vorab noch eine kurze Bemerkung zum vorletzten Rennen in Assen (Holland), Wochenende 19. – 21. August. Meine Lieblingsrennstrecke glänzte wie auch 2021 mit einem super Sommer-Wetter-Wochenende. In Assen holte ich mir genau die Gewissheit und das Selbstbewusstsein für den Showdown auf dem Lausitzring, das ich für das Erreichen meines persönlichen Saisonziels brauchte und die Erkenntnis, dass ich mit den Spitzenfahrern mithalten konnte.

Nun aber zum letzten Rennen:
“Ein Biker, der nicht um den Sieg fährt, ist keiner.“
Dennoch muss man sich erreichbare und realistische Ziele setzen. Platz 1 und 2 waren für mich außer Reichweite, aber Platz 3 sollte es schon sein.
Mit diesem Platz 3 war ich aus Assen angereist, aber mir saß auf Platz 4 der Däne Th., seines Zeichens Vorjahressieger 202, im Nacken.

Rennen 1 endete nach einem schlechten Start von Th. mit Platz 5 für mich und Platz 6 für Th.
Das 2. Rennen wurde wegen Regen abgebrochen und nach einer ½ Stunde wieder neu gestartet.
Der Nervenkitzel war kaum zu toppen:

Die an Platz 1 und 2 fahrender Fahrer waren zwischenzeitlich beide gestürzt. Th . fuhr nunmehr an Position 1 und ich an 2.
In Runde 6 drehte er sich nach mir um, - was für ein fataler Fehler – ich zog an ihm vorbei.
Was für ein erhabenes Gefühl eine Führungsrunde zu fahren.

Das finale Ergebnis im BMW Cup: Platz 3! Das war es nunmehr für die Saison 2022.
Genug Motivation zum Erreichen meiner persönliche Ziele für die nächste Saison!





DAS ERSTE RENNEN IN DER SAISON 2022

Endlich ist die motorradlose Zeit vorbei!

Das erste Rennen der Saison fand Anfang April in Rijeka/Kroatien statt.

Bei meinem Zwischenstopp auf der Hinreise in Rosenheim dachte ich morgens, ich traue meinen Augen nicht - 15 cm Neuschnee über Nacht. Das ging dann über die Tauernautobahn mit Schnee so weiter, eine Herausforderung für meine Allwetterreifen und mich.

Und kein gutes Omen für die ersten Rennen.

Nach langer Zeit musste ich mal wieder meinen Schutzengel bemühen. Ich wurde Zeuge und fast Beteiligter des schlimmsten Unfalls meiner Rennfahrerkarriere. Durch den sehr welligen Asphalt und an einer unübersichtlichen Stelle hob es meinen 2 Plätze vor mir fahrenden Kollegen über sein Motorrad. Der ihm nachfolgende Fahrer fuhr direkt in die Maschine hinein. Ich konnte mich mit viel Intuition, Glück und Geschick gerade soeben an den durch die Luft wirbelnden Maschinen und Menschen hindurchschlängeln.

Beide Kollegen sind mit Knochenbrüchen davongekommen.

Aber es gibt auch noch Positives zu berichten:
Eine Tankfüllung reicht für 40 Minuten, das muss man kalkulieren.
Auf der Langstrecke fahren wir in 3er Teams. Ein schlecht geplanter Boxenstopp kann noch den sicher geglaubten Podiumsplatz kosten. Als letzter Fahrer fuhr ich von Position 4 los. Mit einer tollen Rundenzeit und dem falschen Tanktiming des vor uns liegenden Teams landete ich am Ende auf Platz 1.

Sogar im BMW Cup habe ich ein Podiumsplatz erreicht – das erste Mal in meiner Rennfahrer-Karriere.

Was für ein Saisonstart!




INTERVIEW VOM 28. SEPTEMBER 2021

R: Hallo Herr Königshaus, nach dem Corona-Chaosjahr-2020 war dieses Jahr wieder eine fast normale Rennsaison für Sie? Haben alle Rennen stattgefunden?
A: Nur das allererste Rennen in Most ist noch coronabedingt ausgefallen. Alle anderen Rennen sind ohne Komplikationen durchgeführt worden. Für mich waren auch 2 neue Strecken dabei, die ich noch gar nicht kannte: Assen/Holland und Hockenheim.

R: Hockenheim? Nach dem Nürburgring die bekannteste Rennstrecke der Formel 1 in Deutschland, auf demselben Kurs - da fahren Sie Motorrad-Rennen?
A (lacht): Sie reagieren auf diesen Namen genauso elektrisiert wie alle, denen ich davon erzähle. Wahrscheinlich stellen Sie sich auch die Geräuschkulisse am Start/Ziel vor, wenn ich vor der mit 50.000 Fans voll besetzten Tribüne als erster über die Ziellinie fahre.

R: Irgendwie schon, die Fantasie besser die Erinnerungen spielen einem da vielleicht einen Streich.
A: Natürlich ist das ein besonderes Gefühl, dort zu fahren, aber das verliert sich schnell und man ist wieder in der Jetztzeit und voll fokussiert auf sein Rennen. Leider ist Hockenheim eher ein Schatten alter ruhmreicher Tage. Der Belag ist vermutlich noch in seinem Urzustand und somit ca. 40 Jahre alt, hier müsste dringend investiert werden.

Aber noch ein paar Worte zu Assen: Die Strecke hat mir sehr gut gefallen, der Asphalt ist neu, das Streckenlayout sehr schön, aber vielleicht lag es auch an dem herrlichen Sommerwetter an diesem Wochenende, alle anderen Rennen waren ja fast durchgängig Regenrennen.

Leider fehlt es in und um Assen an Unterkünften bzw. die wenigen Hotels sind entweder ausgebucht oder kaum bezahlbar. Das hat dazu geführt, dass ich nunmehr stolzer Besitzer eines “Vorzeltes“ bin. Damit bin ich unabhängig und kann mein Nachtlager direkt an der Rennstrecke aufschlagen und schlafe noch mit dem Heulen der Motoren und dem Ölgeruch in der Nase ein (lacht).


R: Sie sprachen von Regenrennen …
A: Ja , leider. Dieser Sommer hat seinen Namen eigentlich nicht verdient. So viele Sätze Regenreifen wie in dieser Saison habe ich in all den Jahren vorher zusammen nicht verbraucht.

R: Sind Sie eigentlich am erfolgreichsten auf den Strecken, die Sie mögen?
A: Eine interessante Frage. Das ganze Gegenteil ist der Fall. Am Schleizer Dreieck fahre ich am wenigsten gerne. Die Strecke, die mitten durch den Ort Schleiz führt, hätte ich am liebsten aus den Veranstaltungs-Orten gestrichen, leider konnten wir uns Fahrer dieses Jahr nicht durchsetzen.
Und obwohl es das ganze Wochenende geschüttet hat, war ich sowohl in den Rundenzeiten als auch in den Platzierungen im Vergleich zu allen anderen Rennen am besten.

Meine persönliche Entwicklung geht ganz deutlich in Richtung technisches Beherrschen meiner Maschine und des Kurses und weniger des Schönwetter-Vollgasfahrer wie viele meiner Kollegen es sind.


R: Gab es in abgelaufenen Saison auch heikle Momente, gerade weil Sie sagten, dass das Wetter so schlecht war?
A (überlegt lange): Ja, es gab da was: Feindberührung, 2x mit demselben Fahrer. Dass man in der Kurve mit einem Kollegen Schulter an Schulter fährt, ist so ungewöhnlich wie gefährlich. Als es das erste Mal passierte, dachte ich mir noch nichts dabei, aber nach dem 2 x habe ich dann mit dem Kollegen ein ernstes Wort reden müssen.

R: Was genau ist da passiert?
A: Wenn sie eigentlich schneller fahren als der vor ihnen bzw. neben ihnen Fahrende, ist es üblich am Ausgang einer Kurve also in der Wieder-Beschleunigungsphase innen vorbeizuziehen. Wenn aber gleich 2x derselbe Fahrer “dicht“ macht, dann sieht das schon nach Vorsatz aus und ist - vorsichtig ausgedrückt - unsportlich und grob fahrlässig.

R: Und wie war die Saison mit Ihrer neuen Maschine?
A: Ich bin sehr zufrieden. Meine Rundenzeiten werden immer besser und mein Saisonziel unter die ersten 10 zu kommen, habe ich erreicht.
Noch eine kleine Anekdote zum Ende unseres Gespräches: Es war beim letzten Rennwochenende in Most, ich kam gerade von der Strecke, als mich ein Kollege darauf hinwies, dass mein Bremsflüssigkeitsbehälter halb abgerissen war und herunter hing. In den 20 Minuten Pause zwischen den 2 Rennen schaffte ich es gerade so, den Behälter festzutackern.


R: Oh weh, das mag ich mir gar nicht vorstellen, was da hätte passieren können.

Herr Königshaus, vielen Dank fürs Gespräch und auf eine gute Saison 2022.




Von der Rennstrecke:

Bei 32° Außen- und 60° Asphalttemperatur auf einem Belag, der ca. 40 Jahre alt ist, waren viele Stürze vorprogrammiert. Ein Reifensatz hält im Qualifying bei diesen extrem Bedingungen nicht länger als 30 Minuten.
Brünn hat wegen des schlechten Zustands des Asphaltes in einem Jahr 4 Sekunden in der Rundenzeit verloren.

“Brünn ist eigentlich meine Lieblingsstrecke. Die Kurven sind anspruchsvoll, aber beherrschbar und die Strecke führt malerisch (falls man ein Auge dafür hat) durch ein Waldgebiet. Ich bin ohne Sturz davon gekommen, ein weiteres Rennen werde ich in Brünn wegen des rillendurchzogenen Asphaltes aber wohl nicht mehr fahren.
Meine neue Maschine ist nunmehr eingestellt und eingefahren. Meine Rundenzeiten haben jetzt bereits das Niveau von der alten Maschine."



DAS ERSTE RENNEN IN DER LAUFENDEN SAISON

Kurzinfo: Maschine läuft super - da das Wetter am 2. Tag besser wurde, konnten die Techniker die Maschine optimal einstellen - jetzt bin ich bereits auf dem Zeitniveau vom letzten Jahr mit meiner alten Maschine. Da ist noch viel Luft nach oben!



Bericht vom Wochenende 16.-18. April 2021 - Trainingsläufe in Oschersleben

Trotz schwierigster Wetterbedingungen in Oschersleben - schweinekalt und Regen - war es für mich eine tolle Erfahrung die ersten Trainingsläufe mit meiner neuen Maschine zu fahren.

Denn alles ist anders. Die Maschine ist weder eingestellt noch eingefahren. Schaltpunkte und Bremspunkte muss ich erst kennenlernen. Meine Rundenzeiten sind dementsprechend noch nicht aussagekräftig, aber lassen bereits erahnen, welche Zeiten möglich sind.



Wir stellen vor und damit neu im Team: BMW S1000RR

Steckbrief:
  • 1000 cm3, damit Mitglied in der Superbike Klasse (SBK)
  • umgebaut von einem Profiteam zur Profi-Rennmaschine, angelehnt an den IDM-Standard
  • Gewicht ca. 160kg
  • Design von 4Moto
  • ca. 215 PS
  • Beschleunigung von 0 – 200 in 6 Sek.
  • Endgeschwindigkeit gut 300 km/h
  • Federung WP-Fahrwerk
  • Carbonverkleidung

INTERVIEW VOM 12. OKTOBER 2020

R: Hallo Herr Königshaus, ich habe nicht erwartet, dass wir überhaupt über eine Rennsaison 2020 sprechen werden, dass es überhaupt in Corona Zeiten Motorrad-Rennen gab. Wie war dieses Jahr für Sie?
A: Noch vor 14 Tagen also Ende September sind wir in Brünn/Tschechien gefahren. Quasi auf den allerletzten Drücker, denn noch während die Veranstaltung bzw. die Rennen im vollen Gange waren, wurde ganz Tschechien zum Risikogebiet erklärt. Die Sehnsucht nach ein bisschen Abwechslung in diesen Zeiten war offensichtlich so groß im Fahrerlager, dass wir fast komplett mit 150 Fahrern am Start waren. Nur das Event zählte und das Zusammensein. Und zum Ende der Veranstaltung wurden alle Teilnehmer getestet.
Mein negativer Corona-Test ging gleich bei meiner Rückkehr an das Gesundheitsamt hier in Berlin.


R: Und wie war der Saisonstart und konnten alle Renntermine stattfinden?
A: Nein, gleich der erste Termin Anfang Mai in Most/Tschechien fiel aus. Beim nächsten am Lausitzring waren dann nur reine Trainingsläufe.
Der erste Wertungslauf, wenn man in dieser Saison überhaupt von Wertung sprechen kann, war Ende Juni in Brünn.
Völlig unnötig - und das hatte eigentlich gar nichts mit Corona zu tun – war der Ausfall in Schleiz. Hier verläuft die Rennstrecke mitten durch den Ort. Es gab hier eine kleine Baustelle, die sehr dicht an der Strecke lag und leider nicht rechtzeitig zum Rennen fertig geworden ist. Somit erteilte der Bürgermeister keine Genehmigung.


R: Gab es eine besondere Begebenheit, von der Sie uns abseits von Corona berichten wollen?
A: Ja, aus der heutigen Sicht und der zeitlichen Distanz kann ich jetzt darüber schmunzeln, aber in der Situation war mir nicht wirklich zum Lachen zu Mute. Wie passend war das Ereignis beim letzten Rennen:
Das Qualifying am Freitag war noch ganz gut, trotz einsetzenden Regens und der Tatsache, dass es mit zunehmender Nässe immer schwieriger wurde, die Maschine zu beherrschen. Am Samstag regnete es dann in Strömen. Auf der Geraden erreicht man trotz des Regens eine Geschwindigkeit von 270 km/Stunde, die muss dann vor der Kurve auf 100 runtergebremst werden. Genau das versuchte ich vor einer Kurve und es geschah - nichts - erst beim 3x pumpen, fasste die Bremse, sofort stand mir der Schweiß auf der Stirn. Ich kam gerade so um die Kurve und dass ich nicht schwer gestürzt bin, habe ich nur der breiten großzügigen “Strasse“ in Brünn zu verdanken. Bei diesem Regen-Rennen haben einige meiner Kollegen-Fahrer das Kiesbett kennengelernt.


R: Und wie ging das mit Ihren Bremsenproblemen weitert?
A: Über Nacht wurde dann die Pumpe plus Bremsflüssigkeit getauscht. Aber gleich beim ersten Start am Sonntag gab es wieder Probleme mit der Bremse. Am Mittag habe dann das Rennen vorzeitig beendet, meine Gesundheit ist mir wichtiger (lacht). Trotz des Regens habe ich es dennoch geschafft, bei jeder Kurve das Knie auf dem Asphalt zu haben.

R: Gibt es ein Ergebnis 2020 oder besser wie sieht Ihr persönliches Fazit dieser Corona-Rennsaison aus?
A: Ich habe die Saison unverletzt überstanden, eine Platzierung ist bei nur 5 Wertungs-Rennen ohne Aussagekraft. Ich glaube im Namen aller Fahrer sprechen zu können, wir waren froh, überhaupt ein bisschen unseren Sport ausüben zu können.

Platzierungen und Zeiten waren in dieser Saison Nebensache, Dabeisein alles.


R: Herr Königshaus, vielen Dank für das Interview und auf eine bessere Rennsaison 2021.

INTERVIEW VOM 23. SEPTEMBER 2019

R: Hallo Herr Königshaus, nach dem letzten Rennen in Most/Tschechien - und somit 1 Rennen vor Beendigung der Serie 2019 - wie ist die Saison für Sie gelaufen?
A: Ein anspruchsvolles Rennen in Most liegt hinter mir. Meine Kollegen und ich waren mehr damit beschäftigt auf die Wetter App zu starren, als mit der gedanklichen Vorbereitung auf die Rennläufe selbst. Kurz vor dem Rennstart musste ich einige Male noch auf Regenreifen bzw. umgekehrt noch auf Normal-Reifen wechseln. Bei diesem russischen Roulett habe ich viel Glück gehabt und mich immer für die richtige Bereifung entschieden, vielleicht zahlt sich hier die jahrelange Erfahrung aus.

R: Kann man denn bei wechselhaftem Wetter nicht durchgängig mit Regenreifen fahren?
A: Nein, das geht gar nicht. Wenn es doch nicht nass oder wenigstens feucht ist auf dem Belag, verlieren die Reifen sehr schnell an Gripp und sind in Kürze fertig, auch kann man natürlich keine guten Rundenzeiten erreichen. Außerdem kann ich nach jedem Rennen die Reifen wegschmeißen, das wäre ein ungeheurer Kostenfaktor, aber an erster Stelle stehen natürlich Sicherheitsaspekte.

R: Sie benötigen ein umfangreiches Equipment für diesen Sport?
A: Sehr wichtig sind als Grundausstattung 2 Rennanzüge und dafür passend belüftete (Kleider)Bügel. Nach einem Rennen ist man so verschwitzt, dass man ohne fremde Hilfe gar nicht aus den Ärmeln käme. In den Pausen zwischen 2 Rennen muss ein Rennanzug wieder komplett trocken sein, sonst könnte man ihn gar nicht anziehen.

R: Neben den schwierigen Wetterbedingungen in Most, gab es auch Positives zu berichten?
A: Platz 3 und somit Bronze beim Advanced-Cup ist mir sicher, bei noch 2 ausstehenden Wertungsläufen in Brünn, selbst Platz 1 ist noch möglich. In der Pro-Wertung stehe ich z.Zt. ebenfalls auf Platz 3. Bei der IBPM belege ich Platz 6 von immerhin von 121 Fahrern.

R: Herr Königshaus, vielen Dank für das Interview und - wie immer an dieser Stelle – weiterhin Hals- und Beinbruch.


Interview vom 4. Juni 2019

R: Hallo Herr Königshaus, nach 2 Rennen in der aktuellen Saison 2019 – Most und auf dem Lausitzring - wie geht es Ihnen?
A: Leider mussten wir einmal wieder erfahren, dass dieser Sport nicht ungefährlich ist. Auch bei bestem Wetter verlangt er ein Höchstmaß an Konzentration und Fahrgeschick von jedem Motorradfahrer.


R: Was ist passiert?
A: Zwei meiner Kollegen aus einer unteren Amateurklasse sind schwer gestürzt. Trotz Faszination und Begeisterung, die dieser Sport nun seit fast 10 Jahren auf mich ausübt, fordert er auch viel.

R: Lernt man nicht auch beim Sport viel fürs Leben, gilt das nicht gerade für Sie als Unternehmer?
A: Ja, natürlich!
Wenn ich vor den Rennen - das trifft auch auf die Trainingsläufe zu – in unserer Fahrerbox sitze, bin ich im Tunnel, fahre jede einzelne Kurve immer wieder in Gedanken durch. Das erfordert ein Höchstmaß an Konzentration.
Aber um Ihre Frage zu beantworten – vom Motorradsport habe ich auch gelernt,
neben der schon erwähnten Konzentrationsfähigkeit
- Begeisterung für Technik
- Und Teamgeist im Sport
alles Dinge, die ich auch bei der täglichen Arbeit in meinem Betrieb benötige und die mir in der Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitern sehr wichtig sind.

R: Herr Königshaus, für die ausstehenden 6 Rennen wünschen wir Ihnen weiterhin viel Erfolg!

 

INTERVIEW VOM 2. August 2018

Wir stellen vor:
Andreas Königshaus

R: Wie kamen Sie zum Motorradsport?
A: Vom Schnupperkurs von BMW begeistert, bin ich mittlerweile seit 8 Jahren aktiv auf der Tour.

R: Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt?
A: Es ging stetig bergauf. Begonnen habe ich bei Prospeed im Perfektion-Cup Nach dem Cup Sieg kam der Aufstieg in den Race Cup. Seit dem Veranstalter-Wechsel 2017 fahre ich heute in der 1.000er Klasse (Superbike) im BMW S 1000 RR Cup. Das ist die höchste Amateur-Klasse, danach kommen nur noch die Profi-Ligen.

R: Gab es auch Rückschläge?
A: Gleich das erste Rennen begann ich mit einem Sturz. Mein Rat, sich niemals von der Angst vorm ersten Sturz lähmen zu lassen.

R: Was muss sich der Laie unter einem Cup vorstellen?
A: Zum Cup gehören 8 Rennen. Es wird auf Rennstrecken in Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn gefahren. Diese Veranstaltung dauern von Freitag bis Sonntag. Es gibt mehrere Trainingsläufe und dann die Wertungsläufe, so wie Sie das vielleicht vom Fernsehen kennen.

R: Was sind Ihre Ziele für die letzten noch ausstehenden Rennen?
A: Durch die Verbesserung meiner Rundenzeiten auf allen Rennstrecken (z.B in Oscherleben liegt meine PB bei 1.32,0) ist ein Platz 4 realistisch. Mein Saisonziel für den S 1000 Cup* und IBPM* ist Platz 5 (von 58), im GEC* sind wir bereits als Team führend.

R: Herr Königshaus, wir wünschen viel Erfolg – und Hals und Beinbruch für die ausstehenden 2 Rennen!


*Zur Motorrad Saison 2018 gehören die Rennserien:
  • BMW RR 1000 CUP 2018,
  • IBPM Rennen (Internationale Bike Promotion Meisterschaft
  • GEC (German Endurance Challange)